Der Ur-Keller befand sich im Hinterhof des Hauses Marktstr. 61-63, gehörte demselben Besitzer wie unser Keller und wurde 1956 eröffnet. Mitte 1957 wurde der Ur-Keller wieder geschlossen. Am 10. April 1958 eröffnete der Student Hans-Josef Dillmann den Jazzkeller Krefeld „unter“ der Lohstr. 92. Bis zum Umbau (1978) hat sich an der räumlichen Aufteilung nichts Wesentliches geändert. Am Ende der Treppe befand sich der Raum für den Kassierer und zunächst hinter dem Vorhang noch eine Garderobe. Hier und im Raum links (Theke 1998) spielten damals die Kapellen. Rechts (zwischen den Säulen der Bühnen 1998) weiter hinten war dann die Theke. Einen Kühlschrank oder gar ein Kühlhaus gab es noch nicht.
Der Keller war ein Club namens High Society, die Mitglieder waren meist Studenten. Die Tür wurde vom Kassierer per Knopfdruck nur gegen Vorlage eines gültigen Mitgliedsausweises geöffnet. Revival und Jazz waren damals so in, dass die Konzerte meist als Sessions stattfanden. Die Namen der Musiker lesen sich wie eine Liste der deutschen Jazz-Prominenz: Schoof, Mangelsdorff, Hampel und Kriegel. Ein häufiger und gern gesehener Gast war Klaus Doldinger. Bis 1964 nahm die Zahl der Konzerte ab, da die Zeit des Revivals zu Ende ging und viele Musiker zur Bundeswehr mussten. Zeitweise stand sogar eine Jukebox im Keller!
Günter Holthoff (alias „Fongi“) übernahm die Programmgestaltung. Musikalisch änderte sich einiges, freie Spielformen, die dem breiten Publikum meist unverständlich blieben, hielten Einzug in den Keller. Am 1. Mai 1967 wurde Heinrich Pricken Geschäftsführer. Ab 1968 übernahm er zusammen mit Ali Haurand die Programmgestaltung. An Karneval 1970 brannte der Keller teilweise aus, das Klavier und die Karnevalsdekoration wurden vernichtet.
Am 1.11.1976 wurde die Jazzkeller GmbH von K.H. Boves, M. Laumen und G. Nichziensky gegründet. Im August 1978 kauften Anni und Günter Kirchmaier den Keller und führten ihn bis Mitte 1988. Am 3.9.1988 stiegen Annis Schwester Bärbel und ihre Freundin Karin ein und 1995 übernahm der 24-jährige Douglas Willcox die Geschicke des Kellers und führte ihn bis August 2006.
Seitdem leiten Jeannette und Bernard den Jazzkeller. Das Programm hat sich weiterentwickelt und bietet eine bunte Mischung aus verschiedenen Musikstilen und einer Vielzahl von Veranstaltungen.
Eine ausführlichere Version der Geschichte des Jazzkellers kann hier als pdf-Datei heruntergeladen werden. Es handelt sich um einen Auszug aus dem Buch „50 Jahre Jazzkeller“, in dem Mojo Mendiola und Günther „Fongi“ Holthoff die Vergangenheit des Jazzkellers ausführlich beschreiben. Viel Spaß beim Lesen!